Nach drei Wochen Ruhe: Russische Kampfflugzeuge greifen erneut Idlib an

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 04.09.2018 00:00
Aktualisiert 05.09.2018 16:16
Reuters

Russische Kampfflugzeuge haben am Dienstag nach einer 22-tägigen Pause ihre Angriffe auf die nordwestliche Provinz Idlib wieder aufgenommen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) und Oppositionskreise berichteten über Luftangriff in der Nähe von Jisr al-Shughour an der westlichen Grenze der von der Opposition gehaltenen Gebiete.

Laut Angaben der SOHR hatten die russischen Luftangriffe auf und um Idlib am 15. August aufgehört. Die Regimekräfte hätten jedoch ihre Angriffe sowohl aus der Luft als auch vom Boden aus aufrechterhalten.

Assad hatte angekündigt, auch die restlichen Oppositionsgebiete erobern zu wollen. Mit militärischer Hilfe von Russland konnte das Regime große Teile der Oppositiongebiete besetzen.

Das Assad-Regime bereitet sich derzeit auf einen umfassenden Angriff auf die letzte syrische Oppositionshochburg Idlib in der Nähe der türkischen Grenze vor und hat bereits seine Truppen zusammengezogen.

Der Kreml erklärte am Dienstag, dass die Regimearmee sich darauf vorbereite, das „Terrorismus-Problem" in Idlib lösen zu wollen. Ein Zeitpunkt für eine mögliche Offensive wurde aber nicht genannt.

Russlands Präsident Wladimir Putin behauptete zuletzt, dass die Oppositionskräfte in Idlib den syrischen Friedensprozess behinderten und die russischen Militärbasen im Land bedrohten.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Montag erklärt, dass das Assad-Regime jedes Recht dazu habe, die „Terroristen" in Idlib zu beseitigen. Man könne angesichts der Situation in der Stadt nicht tatenlos zuschauen.

Die Türkei arbeitet zusammen mit dem Iran und Russland an einer friedlichen Lösung für die Krise um Idlib. Ankara warnte vor einem großangelegten Angriff auf die Provinz, da dies zu einer humanitären Katastrophe führen könnte. Diese müsste dann mitunter von der angrenzenden Türkei bewältigt werden, die bereits über 3,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird am Freitag an einem trilateralen Treffen mit seinem iranischen und russischen Amtskollegen in Teheran teilnehmen, wo die aktuelle Syrien-Krise mit Schwerpunkt Idlib diskutiert werden soll.

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