UN-Flüchtlingsbericht: Türkei beherbergt seit vier Jahren weltweit die meisten Flüchtlinge

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 10.10.2019 15:30
Sabah

In dem am Dienstag veröffentlichten UN-Flüchtlingsbericht geht hervor, dass die Türkei immer noch weltweit die meisten Flüchtlinge beherbergt – nun schon seit vier Jahren in Folge.

Dem Bericht zufolge stieg die Zahl der Vertriebenen im letzten Jahr um 2,9 Millionen auf einen neuen Negativrekord von 68,5 Millionen an. Somit ist einer von 110 Menschen auf der Erde ein Flüchtling.

Die Türkei beherbergt mit 3,5 Millionen Menschen immer noch die größte Zahl von Flüchtlingen – die meisten von ihnen sind vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohen. Mit 1,4 Millionen Flüchtlingen beheimatet Pakistan die zweitmeisten Hilfesuchenden, gefolgt von Uganda (1,4 Millionen), Libanon (998.000) und Iran (979.000). Deutschland liegt auf dem sechsten Platz (970.000).

Mehr als zwei Drittel aller Flüchtlinge stammen aus fünf Herkunftsländern. Aus Syrien sind 6,2 Millionen Menschen geflüchtet, aus Afghanistan 2,6 Millionen, aus dem Südsudan 2,4 Millionen, aus Myanmar 1,3 Millionen und aus Somalia 986.400.

„Wenn es Lösungen für diese Länder gäbe, könnten die Zahlen deutlich sinken", sagte UNHCR-Chef Filippo Grandi.

Der Eindruck, die reichen Länder seien durch Flucht- und Migrationsbewegungen besonders betroffen, ist nach den Worten Grandis falsch. 85 Prozent der Geflüchteten hätten nahe ihrer Heimat in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen Zuflucht gefunden.

Nach Angaben von UNHCR sind mehr als die Hälfte der weltweit 68,5 Millionen Flüchtlinge jünger als 18 Jahre.

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