Mindestens 30 Tote bei Anschlägen in Afghanistan

REUTERS
KABUL
Veröffentlicht 17.09.2019 14:17
IHA

In Afghanistan sind Behördenvertretern zufolge bei zwei Anschlägen mindestens 30 Menschen getötet worden.

Weitere 45 wurden bei den Explosionen in der Hauptstadt Kabul sowie der Provinz Parwan verletzt, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Die Taliban reklamierten die Taten für sich. Ziel seien afghanische Sicherheitskräfte gewesen. Allein 24 Menschen starben bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe einer Wahlkampfveranstaltung mit Präsident Ashraf Ghani in der Provinzhauptstadt Charikar nördlich von Kabul. Präsident Ghani sei aber unversehrt, sagte ein Sprecher. Die meisten Opfer seien wohl Zivilisten, darunter Frauen und Kinder.

Ghani sollte bei der Wahlkampfveranstaltung auftreten, als der Angriff durch einen Selbstmordattentäter erfolgte. Ghani stellt sich am 28. September zur Wiederwahl für eine zweite fünfjährige Amtszeit. Die Taliban hatten angekündigt, den Widerstand gegen die afghanischen und ausländischen Streitkräfte zu intensivieren, um die Menschen von den Präsidentschaftswahlen abzuhalten. Nach den Drohungen der Taliban sind bei Kundgebungen im ganzen Land die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden.

Bei einer weiteren Explosion im Zentrum Kabuls starben nach Polizeiangaben mindestens sechs Menschen. Noch werde untersucht, ob es sich ebenfalls um einen Selbstmordanschlag gehandelt habe oder ob mit einem Magneten eine Bombe an einem Motorrad angebracht worden sei.

Vergangene Woche waren Friedensgespräche der USA mit Vertretern der Taliban gescheitert. Im Gegenzug für den Abzug Tausender US-Soldaten aus dem zentralasiatischen Land hatten die USA Garantien verlangt, dass Afghanistan nicht als Basis für Anschläge auf die USA und deren Verbündeten diene.

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