Istanbul: Ikonische ‚Eiserne Kirche‘ nach Restauration eröffnet

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 07.01.2018 00:00
Aktualisiert 07.01.2018 14:46
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Die bulgarische St. Stefan Kirche in Istanbul wurde am Sonntag wieder eröffnet. Bei der Eröffnungszeremonie des auch als „Eiserne Kirche" bekannten Gotteshauses waren unter anderem Präsident Recep Tayyip Erdoğan, Ministerpräsident Binali Yıldırım und der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow anwesend.

Yıldırım sagte in Hinblick zu dem zunehmenden Rassismus im Westen: „Es ist eines der wichtigsten Themen der Regierung, Bürgern mit unterschiedlichem Glauben zu ermöglichen, ihren Glauben ausleben und in Frieden leben zu können."

Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass die Türkei bisher 1.029 Eigentümer an 167 Glaubensgemeinschaften zurückgegeben habe.

Borissow bedankte sich bei der Istanbuler Großstadt Gemeinde für ihre Unterstützung zur Restauration der Kirche.

„Die Toleranz der Türkei gegenüber anderen Glaubensgruppen ist bedeutend", sagte Borissow und fügte hinzu, dass 2018 ein Jahr werden sollte, in dem die Türkei und die Europäische Union ihre Beziehungen normalisieren.

Präsident Erdoğan nannte die Restauration der Kirche „eine wichtige Botschaft" für die internationale Gemeinde.

Die St. Stefan Kirche ist die einzige Kirche, die hauptsächlich aus Gusseisen besteht. Die Restaurationsarbeiten hatten vor sieben Jahren im Rahmen eines von der Türkei und Bulgarien mitfinanzierten Projekts begonnen.

Die Kirche befindet sich in Balat, einem historischen Viertel am Ufer des Goldenen Horns von Istanbul.

Als ein herausragendes Symbol des bulgarisch-orthodoxen Glaubens wurde die Kirche 1898 an Stelle einer Holzkirche gebaut, die bei einem Brand zerstört worden war.

Die einzelnen – insgesamt 500 Tonnen schweren - Bauelemente sind zwischen 1893 und 1896 von Rudolph Philipp Waagner in Wien gefertigt und über die Donau und das Schwarze Meer nach Istanbul verschifft worden. Die Kirche wurde am 8. September 1898 von Josef I. dem heiligen Stephanus geweiht.

Mit ihren drei Kuppeln und ihrer reichen Außendekoration sticht die Kirche zwischen den vielen anderen orthodoxen Kirchen in Istanbul deutlich hervor. Die Sechs Glocken im Turm der Kirche waren seinerzeit aus dem russischen Jaroslawl gebracht worden - aber nur zwei haben den Lauf der Zeit überstanden.

Die Regierung ist weiterhin bemüht, verlassene und runtergekommene historische Gebäude wiederherzustellen. Im Jahr 2013 ist der bulgarisch-orthodoxen Gemeinschaft ein 59.000 Quadratmeter großes Grundstück im Zentrum von Istanbul ausgehändigt worden das einst zur von der bulgarisch-orthodoxen Kirche verwaltet wurde.

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