Trump: Obama für S-400-Spannungen verantwortlich

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 29.06.2019 12:51
Aktualisiert 01.07.2019 12:26
AP

US-Präsident Donald Trump hat am Samstag bei einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan behauptet, dass Barack Obama für die aktuelle Krise um die S-400 verantwortlich sei. Er habe der Türkei damals den Erwerb verwehrt.

„Die Türkei ist ein Nato-Mitglied und wurde nicht fair behandelt", sagte Trump bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Erdoğan beim G20-Gipfel in Japan.

Als Trump nach der CAATSA oder den anderen Sanktionen gegen die Türkei gefragt wurde, kritisierte er zunächst die unfaire Behandlung der Türkei und monierte anschließend die Haltung von Obama gegenüber Ankara. Erst nachdem dieser die Patriot-Raketen nicht an die Türkei verkaufen wollte, habe sich Ankara umorientiert.

„Als muss ich Ihnen sagen, er [Erdoğan] ist ein Nato-Mitglied und er ist jemand, mit dem ich mich angefreundet habe. Und man muss fair handeln. Verstehen Sie das? (...) Ich glaube nicht, dass er fair behandelt wurde." Der US-Präsident gab zugleich ein klares Zeichen, dass er klar gegen Sanktionen sei, auch wenn aus anderen Kreisen andere Botschaften ertönen. Die US-Regierung prüfe verschiedene Lösungen in Bezug auf das Problem. Er nannte Erdoğan „einen harten Kerl", sagte aber, dass er sich mit ihm verstehe.

„Wir machen großartige Dinge zusammen. Wir sind große Handelspartner. Wir werden viel grösser werden. Ich denke, 75 Milliarden Dollar [Handelsvolumen] ist wenig. (...) Man kann die Menschen nicht so behandeln, wie es die Obama-Regierung getan hat."

Der US-Präsident plane nun einen Türkei-Besuch. Das Datum stehe aber noch nicht fest.

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