Syrien-Gipfel mit der Türkei, Russland und dem Iran Mitte September

DAILY SABAH MIT AFP
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.08.2019 15:33
Aktualisiert 22.08.2019 15:35
Archivbild

Inmitten der Eskalation der Gewalt in der syrischen Oppositionsbastion Idlib wollen die Präsidenten der Türkei, Russlands und des Irans Mitte September zu einem neuen Syrien-Gipfel zusammenkommen.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan habe seine Kollegen Wladimir Putin und Hassan Rohani am 16. September zu einem Gipfel in die türkische Hauptstadt Ankara eingeladen, teilte sein Sprecher Ibrahim Kalın am Mittwochabend mit.

Die Staatsführer würden bei dem Treffen über die Situation in Idlib, die Bildung einer Verfassungskommission und die Fortsetzung des politischen Prozesses diskutieren, erklärte Kalın.

Die Türkei sei weiterhin in Gesprächen mit allen betroffenen Parteien, um eine Lösung in Idlib zu finden. Außerdem würden die gemeinsamen Patrouillen mit den USA in Syrien bald beginnen.

Obwohl die Türkei, Russland und der Iran im Syrien-Konflikt auf entgegengesetzten Seiten stehen, setzen sie sich seit Anfang 2017 gemeinsam für eine militärische Deeskalation und eine politische Lösung ein. Ihr letzter Syrien-Gipfel fand im Februar statt.

Während Russland und der Iran das syrische Regime von Machthaber Baschar al-Assad unterstützen, steht die Türkei auf Seiten der Opposition. In Idlib gilt eigentlich seit September 2018 eine Waffenruhe zwischen Opposition und Regimetruppen, doch wurde die von der Türkei und Russland vermittelte Vereinbarung nie komplett umgesetzt.

Seit Ende April geht die Assad-Armee mit Unterstützung der russischen Luftwaffe wieder verstärkt gegen die Opposition in Idlib vor. Dabei wurden laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereits mehr als 860 Zivilisten getötet. Etwa 400.000 Menschen wurden nach UN-Angaben durch die Kämpfe vertrieben.

Wegen der Offensive mehrten sich zuletzt die Spannungen zwischen Ankara und Moskau. Am Montag beschossen syrische Kampfflugzeuge einen türkischen Armeekonvoi. Ankara und Moskau warfen sich daraufhin gegenseitig vor, ihren Verpflichtungen nicht nachzukommen.

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