Türkei: Knapp 300.000 Flüchtlinge nach Syrien zurückgekehrt

DAILY SABAH MIT REUTERS
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.12.2018 00:00
Aktualisiert 22.12.2018 19:15
IHA

In den vergangenen zwei Jahren sind nach Angaben von Innenminister Süleyman Soylu knapp 300.000 syrische Flüchtlinge in ihr Heimatland zurückgekehrt.

Soylu stellte die Zahl in einer am Samstag verbreiteten Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu in Verbindung mit zwei türkischen Operationen im Nordwesten Syriens. In der Operation "Euphrat-Schild" hatte das türkische Militär 2016 die Terrormiliz Daesh aus der Grenzregion vertrieben, die im Frühjahr 2018 begonnene Operation "Ölzweig" richtete sich in der Region Afrin gegen die von den USA unterstützte Terrororganisation YPG - einem Ableger der verbotenen PKK.

Die Türkei hat über 3,5 Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen. Einige Türken betrachten die Flüchtlinge als Belastung und unliebsame Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt.

Laut Soylu wurden 2018 über 250.000 illegal eingereiste Migranten in der Türkei aufgegriffen. Das sind 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Über die Nationalitäten der Migranten machte der Minister keine Angaben.

Der verstärkte Kampf der Sicherheitskräfte und der Küstenwache gegen illegale Migration habe zu einem deutlichen Rückgang der Flüchtlingsankünfte aus der Türkei in Westeuropa geführt, sagte er.

War das Land 2015 noch der Haupt-Startpunkt für Migranten aus den Nahen Osten und Afrika auf dem Weg in die EU, wurde die Route durch das 2016 geschlossene Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei nahezu unterbunden. Inzwischen starten die meisten Migranten, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen, ihre lebensgefährliche Überfahrt in Nordafrika.

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